Was ist eigentlich EKS (Engpasskonzentrierte Strategie)?
Manche Unternehmen sind anderen offensichtlich immer um Längen voraus: Ist dies Zufall, Glück, Begabung oder vielleicht überdurchschnittliche Risikobereitschaft? Wolfgang Mewes ging dieser Frage in den 70er-Jahren nach und ihm ist es zu verdanken, dass wir die schon lange bekannten Gesetze vom wirkungsvollsten Einsatz der Kräfte auf soziale Systeme übertragen können. Die EKS basiert auf vier Prinzipien und sieben Umsetzungsschritten. Die BWL lehrt uns, Kapitalvorgänge zu optimieren: Mit möglichst geringem Aufwand an materiellen Ressourcen soll ein maximales Ergebnis produziert werden. Die EKS verfolgt ein anderes Ziel: Hier geht es nicht um die Optimierung von Kapitalvorgängen, sondern um die Optimierung von immateriellen Faktoren- wie z.B. Motivation, Know-how und Kundenzufriedenheit, insbesondere aber auch von Lernprozessen.
EKS-Prinzip 1: Ganzheitliche Spezialisierung
Konzentration der Kräfte statt Verzettelung. Bei den Zehnkämpfern ist dies eindrucksvoll erkennbar. Sie gelten zwar als Könige der Athleten, doch die Spezialisten sind Ihnen in jeder Einzeldisziplin haushoch überlegen. Genauso ist es in der Wirtschaft: Die Zehnkämpfer – also die diversifizierten Unternehmen, die es mit unterschiedlichsten Produkten auf allen möglichen Märkten versuchen – bekommen immer mehr Konkurrenz durch kleinere Spezialisten.
EKS Prinzip 2: Minimumprinzip
Wenn Sie Ihrer Zielgruppe das anbieten, was diese dringend zu ihrer Weiterentwicklung benötigt, haben Sie den wirkungsvollsten Punkt getroffen.
Fragen Sie sich: Wo liegen die Bedürfnisse der Kunden – die Wünsche, Sehnsüchte und Engpässe? Je besser Sie die Probleme Ihrer Zielgruppe lösen, desto besser werden Sie auch ihre eigenen Herausforderungen bewältigen.
EKS- Prinzip 3: Immaterielle vor Materiellen Vorgängen
Für Ihr Unternehmen ist nicht das Kapital der wichtigste Faktor, sondern die immateriellen Faktoren: die Strategie, die Ideen, die Innovationskraft, das Know-how, die Motivation der Mitarbeiter, das Vertrauen der Kunden – kurz: Werte, die sich nicht anfassen, ansehen, messen, zählen oder wiegen lassen.
Das Wunderbare daran ist, dass – wenn man es richtig angeht – die immateriellen Werte bei Gebrauch immer an Wert gewinnen. Materielle Güter dagegen verlieren bei Gebrauch jeden Tag an Wert. Jedes Auto, jede Maschine, jedes Gebäude nutzt sich bei zunehmendem Gebrauch ab.
Immaterielle Werte wie Wissen oder Kundentreue dagegen gewinnen immer mehr an Wert, je häufiger man sie benutzt. Das Zutrauen unserer Kunden und die Verbundenheit mit ihnen ist ein wichtiges Aktivum.
EKS- Prinzip 4: Nutzen- vor Gewinnmaximierung
Was ist das Ziel eines Unternehmens? Das wichtigste Ziel aus der Betriebswirtschaftslehre ist, möglichst hohe Gewinne zu erzielen. Am Gewinn werden die Entwicklung des Unternehmens und die Kompetenz des Managements gemessen.
Die Fixierung auf den Gewinn führt sehr häufig dazu, dass sich ein Unternehmen in erster Linie mit sich selbst und erst dann mit den Wünschen und Bedürfnissen seiner Kunden beschäftigt.
Die EKS ist selbstverständlich nicht gegen Gewinne, keineswegs. Der Gewinn sollte jedoch nicht das übergeordnete Ziel sein, dem sich alles andere unterordnet.
Das beste Instrument der indirekten Gewinnerzielung ist, die Steigerung des Nutzens für die Zielgruppe. Der Gewinn ist dann die natürliche Folge.
Das 7-Phasen- Programm der EKS ersehen Sie aus dem nachfolgenden Schaubild